30 Jahre Städtepartnerschaft Simbach - Skipton

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach am 13.04.2013
 

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

Besuch einer Skipton Delegation in Simbach

 

30 Jahre Städtepartnerschaft Simbach – Skipton

Bekräftigung der Partnerschaft in Simbach

am Samstag, den 13. April 2013

 
Rede von Herrn Günther Wöhl, 1. Bürgermeister der Stadt Simbach
 
Werte Festgäste aus Deutschland, Österreich, Italien,
aber vor allem aus unserer englischen Partnerstadt Skipton,
liebe Bürgermeisterin Wendy Clark, lieber Paul Whitaker, liebe Freunde aus Skipton,

Wir sind heute hier im Sitzungssaal des Simbacher Rathauses zusammen gekommen, um das 30-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen unseren beiden Städten zu feiern. Wir tun dies nun ein zweites Mal, jetzt auf deutschem und bayerischem Boden, nachdem wir unsere Partnerschaft bereits letztes Jahr am 5. Mai 2012 in Skipton in einer wunderbaren Feier bekräftigt haben. Gleichzeitig werden wir die in den Jahren 1982 und 1983 in den Partnerschaftsurkunden niedergeschriebenen Ziele mit unseren Unterschriften erneut bekräftigen.

Ich danke dir, lieber Alt-Bürgermeister Paul Whitaker sowie dem Stadtrat von Skipton noch einmal sehr herzlich für die schönen Tage, die wir mit euch letztes Jahr in Skipton verleben durften.

Zwischen Simbach und Skipton liegen nicht nur Hunderte von Kilometern, sondern es bestehen auch Unterschiede in Geschichte, Kultur und Traditionen. Zwischen uns liegen beispielsweise eine Tagesreise mit dem Bus, eine Zeitzone oder ganz Deutschland und ein Meer. Vor 30 Jahren war es deshalb ein wirklich mutiger Schritt, trotz dieser „Erschwernisse" eine Städtepartnerschaft einzugehen.

Hier gebührt unser besonderer Dank den „Gründervätern": dem damaligen Simbacher Stadtrat Josef Straßer, seiner Skiptoner Kontaktperson Gerald Whittington, den damaligen Verantwortlichen für die Schulpartnerschaften, Herrn Dr. Mallinger und Herrn Hans Sailer und allen weiteren „Ersthelfern" und Pionieren.

Nach dem „Ja-Wort" zueinander 1982 in Skipton und 1983 in Simbach begann man schnell, sich kennen zu lernen, sich näher zu kommen, einander zu verstehen und schließlich auch Freundschaften zu schließen.

Seit nunmehr 30 Jahren haben die Bürgerinnen und Bürger unserer beiden Städte und vor allem die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, bei gegenseitigen Besuchen eine Vielfalt an Erfahrungen und Erkenntnissen zu erlangen: zunächst natürlich Sprachpraxis in einer Fremdsprache, aber durch das Mitleben im Alltag entsteht ein Sinn für die Probleme, die Sicht- und Denkweisen und die Kultur der Menschen im anderen Land und Staat.

Auf diese Weise entwickelt sich Verständnis füreinander und eine Akzeptanz und Toleranz all der Dinge, die anders und unterschiedlich sind. Dies lässt sich am besten natürlich an Ort und Stelle und zwar von den Menschen selbst in Erfahrung bringen.

Im Übrigen: die Begegnung, die Akzeptanz, die Zuneigung und der Respekt voreinander sind nicht nur die beste Voraussetzung für eine wunderbare Freundschaft, sondern der wirkliche Keim für Frieden und Völkerverständigung. Dazu haben wir alle 30 Jahre erfolgreich beigetragen !

Ich bin sehr froh, dass unsere Städtepartnerschaft es vielen Menschen ermöglicht hat, solche Kontakte zu knüpfen und entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Trotz unzähliger Informationsmöglichkeiten über Deutschland und England, die es heutzutage gibt, treffen wir im Alltag immer wieder auf Unkenntnis, Vorurteile oder auch Missverständnisse.

Diese werden in jüngster Zeit wieder durch Aussagen von Politikern und Schlagzeilen in Presseorganen geschürt, wenn etwa mit europakritischen Äußerungen gleichzeitig nationalistische Angriffe aufeinander einhergehen und so der Un-Geist der Geschichte des 20. Jahrhunderts, der Un-Geist der Ablehnung, der Feindschaft und des Unfriedens, wieder Nahrung zu finden beginnt. Ich finde, damit sind wir in besonderer Weise gefordert, unsere 30jährige positive Erfahrung miteinander diesen Stimmen entgegen zu halten.

Unsere Partnerschaft haben wir gut aufgebaut und entwickelt. Sie stützte sich immer auf drei Säulen: Die offizielle Schiene mit Bürgermeistern und Stadtratsmitgliedern (in Skipton davon jede Menge, euren 28 Bürgermeistern in 30 Jahren können wir gerade 3 entgegen halten), die beiden Partnerschaftsvereine und vor allem die Schulen.

Die offiziellen Besuche von Bürgermeistern und Stadtratsmitgliedern sind notwendig, um die Zielsetzungen einer Städtepartnerschaft immer wieder zu bekräftigen.

Die beiden Partnerschaftsvereine haben die Idee der Städtepartnerschaft und deren Zielsetzung stets mit finanziellen und ideellen Mitteln unterstützt. Bei privat organisierten Reisen haben viele Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Musikgruppen oder auch Sportler von Simbach und Skipton seit 1982 zahlreiche Kontakte geknüpft und manche auch gepflegt.

Unsere Schulen wie das Tassilo-Gymnasium, die staatliche Realschule und die Hauptschule/Mittelschule Simbach sowie die Ermysted's Grammar School, die Skipton Girls‘ High School und die Aireville School haben es in den zurückliegenden 30 Jahren ihren Schülerinnen und Schülern ermöglicht, am klassischen Schüleraustausch oder an Klassenfahrten in die jeweilige Partnerstadt teilzunehmen.

Erlauben Sie mir deshalb, den Direktoren und Lehrkräften der Schulen in besonderer Weise heute meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen, verbunden mit der Bitte, in diesem Engagement fortzufahren und es an andere weiterzugeben.

Vor allem kam diese Städtepartnerschaft also unserer Jugend zugute. Der Erfahrungsaustausch mit Gleichaltrigen und das Leben in Gastfamilien haben maßgeblich dazu beigetragen, den Alltag im anderen Land aus nächster Nähe kennen zu lernen und mitzubekommen, was die Menschen bewegt, was ihnen Sorgen bereitet und was ihnen Freude macht. Durch den unmittelbaren Kontakt konnten gerade sie Verständnis für den anderen sowie Respekt und Toleranz für andere Denk- und Verhaltensweisen entwickeln.

Nun könnte man anführen: die 30 Jahre Städtepartnerschaft sind ja gut gelaufen, bleibt da noch was zu tun? Abgesehen davon, dass wir die freundschaftlichen Kontakte, die sich entwickelt haben, beibehalten wollen, müssen wir auch sehen, dass eine Beziehung zwischen Städten dauerhaft gepflegt und dass um gute Beziehungen zwischen unseren Völkern immer wieder gerungen werden muss.

Städtepartnerschaften sind gelebte Demokratie, denn sie beruhen auf der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Hier wird ein einfacher Bürger zum „Botschafter" seines Landes. Ein vereintes Europa kann nicht von oben diktiert werden, es muss von unten wachsen und dazu können wir mit unserer Städtepartnerschaft viel beitragen. Auf politischer Ebene geht es um das Verhältnis von Staaten zueinander, bei der Städtepartnerschaft um das Verhältnis zwischen den einzelnen Menschen.

Als unsere Partnerschaft vor 30 Jahren ins Leben gerufen wurde, haben wir eine Brücke zueinander geschlagen. Diese Brücke wollen wir auch in der Zukunft aufrecht erhalten und daran arbeiten, dass unsere Partnerschaft weiter erfolgreich fortgeführt werden möge.

Als einen besonderen Beitrag zu unseren internationalen Beziehungen und Freundschaften möchten wir heute anschließend noch ein besonderes Zeichen setzen: vor dem Rathaus wird ein „Platz der Partnerschaft" heute der Öffentlichkeit übergeben. Damit wollen wir zeigen, dass wir auf unsere Städtepartnerschaften mit der englischen Stadt Skipton (seit 30 Jahren) und der italienischen Stadt Tolmezzo (seit 10 Jahren) besonders stolz sind !

Werte Anwesende, liebe Festgäste,

die offiziellen Vertreter unserer beiden Städte werden im Anschluss an die weiteren Reden mit unseren Unterschriften auf den Dokumenten, die für diesen Anlass vorbereitet wurden, und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Simbach am Inn unsere Partnerschaft erneut bekräftigen.

Unsere Partnerschaft und unsere Freundschaft lebe hoch!

Herzlichen Dank!

Günther Wöhl, Erster Bürgermeister

30th anniversary of town twinning Simbach-Skipton

Confirmation of the twinning in Simbach

on Saturday, May 5, 2013
 
Speech of Mr Günther Wöhl, 1. Bürgermeister der Stadt Simbach
 
Guests from Germany, Austria, ltaly,
But above all from our English twin-town Skipton,
Madam Mayor Wendy Clark,
Mr Paul Whitaker, councilors,
friends from Skipton!
 
Today we have come together in the town hall of simbach to celebrate the 30th anniversary of our towns' twinning. We are doing this for the second time, this time on German and Bavarian grounds after reaffirming our twinning on May 5,2012 in skipton with a wonderful ceremony. Today we are reaffirming the aims written down in the twinning charter of 1982 and 1983.

Thank you very much again, former mayor Paul whitaker and councillors of skipton for the wonderful time we had in Skipton last year.

Not only hundreds of miles of distance lie between Simbach and Skipton. There are also differences in history, culture and tradition. To get from town to town it takes a day-trip on the coach, you enter a different time zone and you have to cross the whole of Germany and the Channel. Therefore 30 years ago it was a courageous step indeed to start this twinning.

At this point we owe our gratitude to the "founding fathers": Josef Straßer, councilor at that time, his contact person in Skipton Gerald Whittington, headteachers Mr Ferdinand Mallinger and Mr Hans Sailer and ail the other pioneers.
Saying "Yes" to each other in 1982 in Skipton and in 1983 in Simbach people soon started to get to know each other, to understand one another and to become friends.

For 30 years now citizens from both out towns and above all pupils have had the chance to gain a lot of experience; they have been able to practice a foreign language, but they have also learned about everyday life, different points-of-view and another culture.

ln this way we develop an understanding for each other and acceptance and tolerance of all the things which are different and uncommon to us. The best way to have this experience is to go abroad and meet local people.

By the way, meeting, accepting and respecting each other is not only the best condition of a wonderful friendship, but also the foundation of peace and the understanding of the nations. We have contributed to this for 30 years.

I am very glad that our twinning has enabled a lot of people to get into contact with each other and to make new experience. Despite numerous ways to get information about Germany and England we still encounter ignorance, prejudice and misunderstanding in everyday life.

All of this has far too often been confirmed by speeches of politicians and newspaper headlines. They can be dangerous bringing back nationalistic attacks of and hostility towards other nations. ln my opinion we are challenged in a particular way to be proud of our positive experience of 30 years as a means to fight these negative spirits.
Our twinning has been built and developed on solid grounds. lt is based on three pillars: the official one is the link between the two towns with their mayors (in Skipton quite a respectable number of 28, in Simbach only 3) and councilors, the two twinning associations and above all our schools.

The official visits of mayors and councilors are vital in order to constitute and renew the focus of our twinning again and again.

Both twinning associations have supported the idea of the twinning both financially and spiritually. On private trips a lot of people, clubs, music groups and athletes from Simbach and Skipton have met.

Our schools such as Ermysted's Grammar Sütool, Girls' High School, Aireville School, the Tassilo-Gymnasium, the Staatliche Realschule und the Hauptschule Simbach have enabled their pupils to take part in an exchange visit or to go on a school trip to their twin town for 30 years now.

Therefore allow me to address my special thanks and respect to the headteachers and teachers, and ask them to carry on and keep the spirit going.

Because the ones who benefit the most from out twinning are the young. Talking to other people of your age as well as staying in a host family brings a great contribution to learning about the dayto-day life in another country. Doing this they learn about other people's concerns and wonies, and they can develop a kind of understanding, respect and tolerance of other ways-of-life and other points-of-view.

Having achieved so much one might be inclined to say: Our twinning has fulfilled its purpose and can be considered finished. This however - I am sure you agree with me - would be short-sighted and would contradict our aim and mission. Despite all the social contacts that have developed, we must be aware that the bonds between our towns must be cared for, just like the relations between nations must be fostered again and again.

Town twinnings are vivid democracy based on the participation of their citizens. Here an ordinary citizen is tumed into an "ambassado" of his country. A unified Europe cannot be ordered from above. lt must start growing from down below, and we can contribute a lot to this with our twinning. Politics deals with relations between countries, town twinning deals with the relations between individual people.

When our twinning was brought into being 30 years ago, we started building a bridge to each other. Therefore we intend to maintain this bridge with its three pillars. And we also intend to do our best to carry on our twinning.

After this ceremony we are going to have a very special and symbolic act of international relationship and friendship: just in front of the town hall we will open the"Square of Twinning" to the public today. Doing this we want to show our pride of the twinning with Skipton (30 years) and with Tolmezzo (10 years).

Putting our signature to these documents and the Golden Book of Simbach today, we are reinforcing our twinning anew.

Three cheers to our twinning and to our friendshipl Thank you very much!

Günther Wöhl, 1. Bürgermeister